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Das Unausgesprochene aussprechen

Neulich erzählte mir eine Kollegin diese Geschichte. Sie saß in einer Besprechung und sagte als Einleitung folgendes zu ihren Kollegen: „Lasst uns heute bei dieser Besprechung Spaß haben.“ Danach wurden alle Kollegen plötzlich ganz locker, ihre Mienen hellten sich auf und die Atmosphäre war freundlicher. Die Besprechung war ein voller Erfolg.

Ähnliche Reaktionen erlebe ich, wenn ich über das Thema Selbstfürsorge in Vorträgen oder im Biergarten spreche. Es ist nicht neu, dass man sich Zeit für sich selbst nehmen, Zeitinseln in seinen Alltag einbauen und alle Energie auf das Beeinflussbare lenken sollte. Eigentlich weiß das jeder von uns, jedoch scheint dieser gesunde Menschenverstand irgendwie abhandengekommen zu sein.

Viele dieser Dinge, zwar vorhanden, aber lange nicht mehr ausgesprochen, berühren uns. Umso dankbarer sind wir, wenn dies endlich wieder jemand anspricht. Das öffnet die Türen zu weiteren, tieferen Gesprächen, weil es uns nicht im Kopf, sondern im Herzen berührt.

Veränderungen funktionieren immer nur dann, wenn sie das Herz berühren. Man kann statt „Herz“ auch „Gefühle“ oder „Bauch“ sagen, wobei diese Begriffe bei streng rationalen Menschen meist einen faden Beigeschmack haben.

Wie gestaltet sich das nun im Umgang mit wirklich schlauen Menschen? Einige davon faszinieren uns, weil sie so viel wissen und so schnell denken können. Hier geht es eher um Bewunderung von Leistung als dass sie unser Herz erreichen. Denn wirklich an seine Mitmenschen heranzukommen geht nur dadurch, dass man sie im Herzen berührt: Indem man Unausgesprochenes wieder ausspricht!

Lassen Sie uns versuchen, eingetretene Pfade zu hinterfragen – etwa das Business-Geplappere in Management, IT oder Forschung – und so zu kommunizieren, dass wir wirklich etwas erreichen. Das geht nur, indem wir selbst aus unserem Herzen heraus kommunizieren und die Mauern dieses antrainierten Gruppenvokabulars überwinden.

So kann Veränderung wirklich gelingen.